Das Jahresthema 2018

Das digitale Zeitalter verändert Kultur auf mehreren Ebenen. Institutionen, Kulturorte, Kulturschaffende, Rezipient*innen, Besucher*innen und Nutzer*innen sind in umfassende, digitale Veränderungsprozesse einbezogen.

Kultur und ihre Rezeptionsverfahren befinden sich seit jeher in einem Transformationsprozess. Die Kunst und Kulturvermittlung blickt auf zahlreiche Vermittlungs-, Programme, Angebote, Experimente und Perspektiven zurück. Es wurde an vielschichtigen Theorien innerhalb aller Medien und Kultursparten gearbeitet. Die letzten Dekaden zeichneten sich durch Kommunikations- und Transparenzwandel aus. Nahezu alle Besucher*innengruppen haben zum Begriff „Vermittlung“ eine Vorstellung und entwickelten Interesse an den zahlreichen Formaten. Kritische, emanzipatorische, partizipative, interaktive, dialogische, diskursive, künstlerische und kuratorische Haltungen und Ansätze im analogen Raum sind erprobt und werden angeboten.

Nachhaltige Beziehungen zwischen Kunstorten, Kunstwerken, künstlerischen Darbietungen, Künstler*innen und ihren Rezipierenden sollen entwickelt, aufgebaut, beibehalten und ausgebaut werden. Bei analogen Kulturvermittlungsprogrammen und Angeboten schaffen personelle oder mediale Ebenen die verbindenden Kommunikationswege zwischen Inhalten und Besucher*innen. Die Ziele und auch die Erwartungen dieser Kommunikation sind vielschichtig. Es kann dabei unter anderem um das Lernen, Verstehen, Erleben oder Erfahren gehen.

Auf Diskursplattformen im digitalen Raum wie Websites, Blogs, Chatbots, Podcasts oder sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Co, steht gleich wie im analogen Raum Inhalt und Kommunikation darüber im Mittelpunkt. User*innen suchen Content, um zu interagieren, zu lernen, zu verstehen, zu erleben oder zu erfahren.

Auch digital möchten Rezipierende begleitet, informiert, eingebunden und gehört respektive gelesen werden. Die Haltungen und Erwartungen des digitalen Raums bleiben die gleichen wie jene des analogen Raums, nur die Umsetzung variiert, da technische Hilfsmittel verwendet werden.

Digitale Kulturvermittlung orientiert sich noch sehr stark an analoger Vermittlung und übernimmt vorerst dieselben Ziele und Erwartungen. Der digitale Wandel und die Orientierung der User*innen werden die weiteren Schritte vorgeben.

Den digitalen Raum zu beobachten und sich darin zurechtzufinden, um ihn für Kultur zu nutzen und aufzubereiten, sind bestimmende Aufgaben für die Kulturvermittlung in der kommenden Zeit.

Wie vielschichtig hat sich digitale Kulturvermittlung bereits entwickelt? Welche Skills gilt es noch zu entdecken und auszubauen? Wie kann digitaler Raum für den Bereich Vermittlung genutzt und eingesetzt werden?

Für Kulturvermittlung bietet der digitale Raum großes Potential.

Es ist unsere Aufgabe und Chance, sie gemeinsam zu entwickeln.